Am 20. Januar 2021 wird Joe Biden als neuer Präsident der Vereinigten Staaten ins Amt eingeführt werden. Gegenüber der Vorgängerregierung ist in der Wirtschaftspolitik mit erheblichen Veränderungen zu rechnen. Die Agenda Bidens sieht weitreichende Ausgaben vor allem in den Bereichen Infrastruktur, erneuerbare Energien und Bildung vor. Finanziert werden sollen diese nur zum Teil durch Steuererhöhungen.
Mit der voranschreitenden geldpolitischen Normalisierung und der Aussicht auf höhere Zinsen in den Vereinigten Staaten sind die Währungen einiger Schwellenländer seit Jahresbeginn unter Druck geraten. Im Fokus standen dabei Argentinien und die Türkei: Der Peso und die Lira haben um etwa 40 bzw. 20 Prozent gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. In beiden Ländern reagierten die Zentralbanken mit deutlichen Zinserhöhungen.a Aber auch in anderen Schwellenländern gaben die Wechselkurse seit Jahres-beginn teilweise deutlich nach. Geldpolitische Reaktionen blieben jedoch größtenteils aus; vereinzelt wurden die Leitzinsen zuletzt sogar gesenkt (Brasilien, Russland). Mit Ausnahme der Türkei und der Philippinen kam es ebenfalls nicht zu größeren Kurskorrekturen an den Aktienmärkten. Allerdings sind Schwellenländeranleihen unter Verkaufsdruck gekommen und im Mai kam es zu den größten Kapitalabflüssen in dieser Wertpapierklasse seit über einem Jahr.
Unter Präsident Trump ist die Handelspolitik der Vereinigten Staaten deutlich protektionistischer geworden. Hintergrund ist das persistente Leistungs- und Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten, das die Regierung anders als die meisten Ökonomen nicht auf den Unterschied zwischen gesamtwirtschaftlicher Ersparnis und Investitionen zurückführt, sondern auf unfaire Praktiken der Handelspartner. Im Fokus steht dabei die Volksrepublik China, die den größten Handelsüberschuss im bilateralen Warenaustausch vorweist. Aber auch den Ländern der Europäischen Union hat Präsident Trump mit höheren Zöllen gedroht. Derzeit prüft das Handelsministerium, inwieweit Zölle auf Automobile aufgrund sicherheitspolitischer Aspekte erhoben werden können.
Die US-Wirtschaft befindet sich in einem langjährigen Aufschwung: die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten sind nach gängigen Schätzungen in etwa wieder normal ausgelastet, und die Arbeitslosenquote ist inzwischen niedriger als vor der Großen Rezession. Gleichzeitig ist die Preisdynamik nach wie vor verhalten. Dies gilt insbesondere für den Deflator des privaten Verbrauchs, der von der Geldpolitik besonders beachtet wird und dessen Kernrate in den vergangenen Jahren um 1,5 Prozent schwankte. Vielfach wird diese Evidenz als Beleg dafür verwendet, dass die Kapazitätsreserven größer seien, als zumeist angenommen, oder dass der Zusammenhang zwischen dem gesamtwirtschaftlichen Auslastungsgrad oder konjunktureller Arbeitslosigkeit und Inflation - die sogenannte Phillips-Kurve - zusammengebrochen sei.
After three decades of double digit growth the Chinese economy has become the second largest economy in the world and the most important contributor to global growth. However, in recent years the Chinese economy has slowed substantially. While official numbers for GDP growth report output growth that is still in line with the government's - downwardly adjusted - growth target, alternative indicators of economic activity suggest an even stronger deceleration. In addition, the huge level of debt piled up in recent years in combination with a correction in property prices and - more recently - equity prices have raised fears of a financial meltdown. Against this backdrop, in this note we discuss the current state of the Chinese economy and the risks for the global economy associated with a "hard landing", a sudden pronounced drop in growth rates.
The extension of the franchise to social groups with less property and income is associated with greater income redistribution from the rich to the poor and extension in the provision of public goods, which leads to the growth of government expenditure. All of these expected changes are costly and therefore a higher taxation of citizens and industrial firms can be expected, which might have negative effects on investors behavior. The present paper studies the effects of changes in the suffrage in the Kingdom of Saxony at the end of the 19th Century on stock market prices of Saxon firms listed on the Berlin stock exchange: Here the electoral law was changed twice: In 1896 a very restrictive franchise was introduced, which was abolished in 1909 and replaced by a more democratic electoral law. By applying standard event study methodology, we can provide evidence that the restriction of the electoral law had positive effects on Saxon firms on the stock market, whereby the extension in 1909 had negative effects on the stock market.
Die Dynamik der weltweiten Konjunkturerholung hat sich im ersten Halbjahr 2021 als Folge von neuen Covid-19-Schüben und Problemen in den Lieferketten deutlich verlangsamt. Die Bremsfaktoren bleiben zwar vorerst wirksam, die Weltproduktion steigt nach dem historischen Einbruch im vergangenen Jahr dennoch kräftig. Allerdings haben wir unsere Erwartung für den Zuwachs der Weltproduktion in diesem Jahr (auf Basis von Kaufkraftparitäten) von 6,7 Prozent auf 5,9 Prozent reduziert. Den Produktionsanstieg im Jahr 2022 haben wir demgegenüber um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent hochrevidiert. Auch im Jahr 2023 wird die weltwirtschaftliche Aktivität mit 3,8 Prozent voraussichtlich nochmals recht kräftig zunehmen. Die Inflation auf der Verbraucherebene hat im laufenden Jahr weltweit stark angezogen. Maßgeblich dafür waren aber wohl vor allem temporäre Faktoren, so dass der Preisauftrieb im Verlauf des kommenden Jahres wieder zurückgehen dürfte und eine ausgeprägte Straffung der Geldpolitik im Prognosezeitraum nicht zu erwarten ist. Es gibt aber preistreibende Faktoren wie die Anspannungen an den Produktmärkten und in den Logistiknetzen oder die hohe aufgestaute Kaufkraft, die sich als stärker und nachhaltiger herausstellen könnten als erwartet und damit das Risiko, dass sich die Inflation verfestigt. In dem Fall wäre ein restriktiver geldpolitischer Kurs angezeigt, mit negativen Folgen für die Konjunktur ; The German economy is picking up speed again. After the resurgence of the Covid-19 pandemic had interrupted the economic recovery in the winter half-year, GDP will expand at a fast pace in the further course of the year and exceed its pre-crisis level again. With the removal of the pandemic-related restrictions, activity will rebound, especially in those areas that were previously particularly burdened. Retail trade and contact-intensive services in particular are likely to benefit from the rebound in private household consumption. For the time being, however, the recovery will be delayed in the manufacturing industry. The strong global recovery has brought with it multi-layered supply bottlenecks that are noticeably hampering production in many firms. Despite the very good order situation, production in the manufacturing industry will therefore probably only gradually return to its recovery path in the second half of the year, provided that the supply bottlenecks then gradually ease. With the supply bottlenecks, price pressures have also increased, especially as economic momentum is high worldwide. Thus, prices for raw materials, intermediate goods and transport services have recently been on a broad upward trend. All in all, GDP is expected to grow by 3.9 percent this year and by 4.8 percent in 2022. Consumer prices will rise at a much faster rate of probably 2.6 percent this year and by around 2 percent in 2022.
Die Weltwirtschaft blieb trotz neuerlicher pandemiebedingter Beeinträchtigungen in den ersten Monaten des Jahres 2021 aufwärtsgerichtet. Die Auswirkungen der Pandemie waren dabei weitgehend auf die Dienstleistungsbereiche beschränkt, Industrieproduktion und Welthandel expandierten bis zum Frühjahr weiter kräftig. Ihr Aufschwung wurde zuletzt aber durch Angebotsengpässe und logistische Probleme gebremst. Die Anspannungen im weltwirtschaftlichen Gefüge zeigen sich nicht zuletzt in starken Preisanstiegen für Rohstoffe, Vorleistungsgüter und Transportleistungen, die bereits zu einem spürbaren Anstieg der Verbraucherpreise beigetragen haben. Eine weiterhin stark expansive Geldpolitik und erhebliche Impulse von der Finanzpolitik in den Vereinigten Staaten, aber auch im Euroraum befeuern im Prognosezeitraum die Konjunktur. Wir rechnen für 2021 mit einem Anstieg der Weltproduktion (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) um 6,7 Prozent, und auch im Jahr 2022 wird die weltwirtschaftliche Aktivität mit voraussichtlich 4,8 Prozent stärker steigen als im mittelfristigen Trend. Angesichts der hohen konjunkturellen Dynamik und höherer Inflationsrisiken rechnen wir damit, dass die Notenbank in den Vereinigten Staaten früher als bisher erwartet beginnen wird, die Geldpolitik zu straffen. Damit verbunden ist das Risiko, dass sich die Finanzierungsbedingungen an den internationalen Kapitalmärkten bereits im Prognosezeitraum deutlich verschlechtern. ; The global economy remained on track in the first months of 2021, despite surging covid-19 infections and renewed containment measures in many countries. The impact of the pandemic was largely confined to the service sectors. Meanwhile, the pronounced upturn in industrial production and global trade continued until spring, but has started to falter as a result of supply bottlenecks and logistical problems. The tensions in the global economic fabric are reflected not least in sharp price increases for raw materials, intermediate goods and transportation services, which have already contributed to a noticeable rise in consumer prices. Continued highly expansionary monetary policy and considerable fiscal policy stimulus, notably in the United States, but also in the euro zone, are fuelling economic activity this year and next. We expect global output (measured on a purchasing power parity basis) to increase by 6.7 percent in 2021 and by 4.8 percent in 2022, which is still substantially above medium-term trend growth. In view of the high economic momentum and higher inflation risks, we expect the Federal Reserve to start tightening earlier than previously expected. This is associated with the risk of a significant deterioration in financing conditions going forward, particularly for some emerging economies
Die Weltwirtschaft ist zu Beginn des Jahres 2020 als Folge des neuen Corona-Virus und der zu seiner Eindämmung beschlossenen Maßnahmen stark unter Druck geraten. Zunächst brach die Produktion in China ein. Zu den davon ausgehenden negativen Wirkungen auf die Konjunktur in anderen Ländern kommen mit der zunehmenden globalen Ausbreitung des Virus inzwischen mehr und mehr auch anderswo negative Auswirkungen auf Produktion und Nachfrage durch seuchenpolitische Maßnahmen und die Verunsicherung von Konsumenten und Investoren. Statt mit einer allmählichen Belebung der Weltkonjunktur rechnen wir nun damit, dass die globale Produktion im ersten Halbjahr dieses Jahres sinkt. Besonders stark sind die negativen Effekte in Asien und in Europa, wo die Verbreitung des Virus besonders weit fortgeschritten ist und das Potenzial von Produktionsausfällen durch gestörte Lieferketten vergleichsweise groß ist. Erhebliche Einbußen sind angesichts stark gesunkener Rohstoffpreise auch für die auf Produktion und Export von Rohstoffen spezialisierten Länder zu erwarten. Selbst unter optimistischen Annahmen über den weiteren Verlauf der Epidemie, bei denen mit einer wieder anziehenden Konjunktur im zweiten Halbjahr zu rechnen ist, und trotz expansiver wirtschaftspolitischer Maßnahmen dürfte die Zuwachsrate der Weltproduktion im Jahr 2020 insgesamt von 3,0 Prozent auf 2,0 Prozent zurückgehen und die geringste Zunahme seit der Großen Rezession 2008/2009 verzeichnen. Im kommenden Jahr ergibt sich in dem günstigen Szenario einer zügigen Normalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Produktionsanstieg von 4 Prozent. Damit haben wir unsere Prognose vom Dezember für 2020 drastisch (um 1,1 Prozentpunkte) verringert, für 2021 dagegen um 0,6 Prozentpunkte erhöht. Das Risiko einer noch stärkeren und nachhaltigeren Abschwächung der weltwirtschaftlichen Dynamik ist erheblich, insbesondere wenn die Eindämmung des Virus länger dauert als unterstellt oder es zu wiederholten Ausbrüchen kommt, bevor wirksame Medikamente oder Impfstoffe bereitstehen. ; In early 2020 the world economy is severely affected by the consequences of a novel coronavirus and the measures implemented to arrest its spreading. With the progressive diffusion around the globe, action designed to contain the disease are weighing on economic activity in an increasing number of countries and are adding to the significant negative impact on growth from the steep decline of production in China, where the virus originates. Our previous call for a gradual acceleration of global growth has been radically revised, and we now expect world output to decline in the first half of this year. Asia and Europe, where the diffusion of the virus has progressed most and the probability of disruptions of production through breaks in the value chains is particularly high, are currently especially affected. Commodity exporters are hit by a substantial decline in raw material prices. Even under optimistic assumptions about the progress of the disease, which would allow for a rapid recovery of activity in the second half of the year, and despite significant support from macroeconomic policies, we expect global growth to decline from 3.0 percent in 2019 to just 2.0 percent in 2020, the lowest rate of growth since the Great Recession in 2009. In our benign scenario of a swift normalization of conditions for economic activity, output would rise by 4 percent next year. Thus we have revised down our forecast from December down by 1.1 percentage points for 2020 and up by 0.6 percentage points for 2021.The risks for a stronger and more prolonged downturn in global growth are pronounced, especially in the case that the containment of the virus takes longer than assumed or the outbreak of the epidemic is repeated before effective drugs or vaccines are available.
Die weltwirtschaftliche Aktivität ist infolge der Covid19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 voraussichtlich um fast 10 Prozent gesunken. Die Talsohle scheint aber inzwischen durchschritten, in China hat die Wirtschaft sogar bereits einen erheblichen Teil des Produktionseinbruchs vom Januar und Februar wieder wettgemacht. Wie rasch und durchgreifend sich die Weltkonjunktur wieder belebt, hängt nicht zuletzt auch von der epidemiologischen Entwicklung ab und davon, wie die Politik ihre seuchenpolitischen Maßnahmen daraufhin verändert. Unter der Voraussetzung, dass die Entwicklung der Pandemie eine nachhaltige und weitgehende Lockerung der Eindämmungspolitik erlaubt, und dank massiver Unterstützung durch die Geld- und Finanzpolitik dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion in der zweiten Hälfte dieses Jahres kräftig zunehmen. Obwohl der Tiefpunkt der Weltproduktion bereits im April erreicht worden sein dürfte, wird im Durchschnitt des laufenden Jahres wohl ein Rückgang von 3,8 Prozent (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) zu verzeichnen sein, der mit Abstand stärkste Einbruch der vergangenen 70 Jahre. Für 2021 rechnen wir zwar mit einem kräftigen Anstieg der Produktion um 6,2 Prozent. Die durch die Corona-Krise erfolgten Einkommenseinbußen und eine infolge von verschlechterten Absatzerwartungen und einer reduzierten Eigenkapitalbasis vermutlich nachhaltig gedämpfte Investitionsneigung wird aber dazu führen, dass das Niveau der Weltproduktion wohl auf längere Zeit deutlich unter dem Pfad bleibt, den wir noch zu Jahresbeginn erwartet hatten. Im Vergleich zu unserer Prognose von Anfang März haben wir die Erwartung für 2020 drastisch um 5,9 Prozentpunkte gesenkt, gegenüber der Mitte Mai vorgelegten Interimsprognose haben wir sie hingegen um 0,3 Prozentpunkte nach oben revidiert, vor allem aufgrund einer inzwischen etwas weniger ungünstigen Einschätzung der Aussichten für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften. ; As a result of the Covid-19 pandemic, global economic activity is expected to have fallen by almost 10 percent in the first half of 2020. However, the low point seems to have been passed in the meantime, and in China the economy has even already made up a considerable part of the production slump of January and February. How quickly and decisively the global economy will recover depends not least on the epidemiological developments and on how policymakers change their epidemic policy measures in response. Assuming that the development of the pandemic allows a sustained broad-based easing of containment policies, and thanks to massive support from monetary and fiscal policy, output is expected to rebound in the second half of this year. Although the low point in global production is likely to have been reached already in April, the current year will probably see a decline of GDP (measured on the basis of purchasing power parities) of 3.8 percent, by far the sharpest contraction in the past 70 years. For 2021 we expect production to rise by 6.2 percent. The level of global production will, however, remain well below the path we expected at the beginning of the year for some time to come, due to the loss of income incurred in the course of the corona crisis and subdued investment as a result of reduced sales expectations and a diminished corporate equity base. We have drastically lowered our 2020 forecast by 5.6 percentage points compared with our regular spring forecast published in early March, but we have revised upwards by 0.3 percentage points with respect to the interim forecast presented in mid-May as incoming data suggest a slightly less negative outlook for the advanced economies.
Die weltwirtschaftliche Aktivität ist infolge der Covid-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 um annähernd 10 Prozent gesunken. Nach einem Rückgang um 3 Prozent im ersten Quartal brach die Weltproduktion im zweiten Quartal um rund 7 Prozent ein, auch weil weltweit Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen wurden. Inzwischen hat aber eine Erholung eingesetzt, die für das dritte Quartal hohe weltwirtschaftliche Zuwachsraten erwarten lässt, wie sie in China bereits im Frühjahr verzeichnet wurden. Anders als dort wird die Produktion ihr Vorkrisenniveau aber in den meisten Ländern noch deutlich verfehlen. Die weitere Normalisierung dürfte sich in erheblich langsamerem Tempo vollziehen, auch weil die Pandemie noch nicht überwunden ist und bedeutende Teile der Wirtschaft noch längere Zeit unter Corona-bedingten Einschränkungen leiden werden. Im laufenden Jahr wird wohl ein Rückgang der Weltproduktion (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) von 3,6 Prozent zu verzeichnen sein. Für 2021 rechnen wir zwar mit einem kräftigen Anstieg der Produktion um 6,7 Prozent. Die durch die Corona-Krise verursachten Einkommenseinbußen und eine infolge von verschlechterten Absatzerwartungen und einer reduzierten Eigenkapitalbasis vermutlich nachhaltig gedämpfte Investitionsneigung wird aber dazu führen, dass das Niveau der Weltproduktion auf längere Zeit deutlich unter dem Pfad bleibt, den wir noch zu Jahresbeginn erwartet hatten. Im Vergleich zu unserer Prognose vom Juni haben wir die Prognose für 2020 um 0,2 Prozentpunkte und für 2021 um 0,5 Prozentpunkte nach oben revidiert. ; The world economy contracted by close to 10 percent in the first half of 2020 as the COVID-10 pandemic unfolded. After a 3 percent drop in activity in the first quarter, global output contacted by some 7 percent as governments around the world implemented measures to contain the virus and households voluntarily adopted social distancing and reduced spending in certain activities to avoid getting infected. Since then, output is recovering. While we generally expect a strong rebound in in the short term, pre-crisis levels of GDP will be approached only towards the end of the forecast horizon in many countries. Further normalization of economic activity is likely to be gradual as long as the pandemic is lingering and inhibiting activity in important sectors of the economy. Global output measured at PPP exchange rates will shrink by 3.6 percent this year. For 2021 we expect a rebound with growth of 6.7 percent. This represents an upward revision of our June forecast by 0.2 and 0.5 Percentage points, respectively. In 2022, we expect GDP to increase by 4.1 percent. However, a deterioration of longer-term business prospects in the wake of lower incomes and weaker balance sheets of firms around the globe are likely to weigh on investment. As a result, we do not expect world output to return to the pre-crisis trend in the coming years.
Die Weltwirtschaft hat im dritten Quartal einen erheblichen Teil der in der ersten Jahreshälfte aufgrund der Covid-19-Pandemie erlittenen Rückgänge im Produktionsniveau wieder aufgeholt. Derzeit wird die Erholung durch eine weitere Infektionswelle und Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zwar gebremst, im weltwei-ten Aggregat bleibt die Produktion aber aufwärtsgerichtet. Während das Bruttoinlandsprodukt in Europa im vierten Quartal wohl erneut zurückgeht, dürfte es in der übrigen Welt zumeist weiter steigen; in China ist die konjunkturelle Dynamik aktuell sogar recht hoch. Anders als im Frühjahr sind bislang keine gravierenden negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe, den interna-tionalen Warenhandel und die Rohstoffpreise erkennbar. Mit dem erwarteten Abflauen der Infektionswelle dürfte sich die wirtschaftliche Aktivität im Verlauf des ersten Quartals auch dort wieder erholen, wo sie zwischenzeitlich spürbar gesunken war. Für den weiteren Verlauf des Jahres ist dann mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung eine nachhaltige Verringerung der Infektionsrisiken und eine fortschreitende Normalisierung der Rahmenbedingungen auch für die besonders kontaktintensiven Wirtschaftszweige zu erwarten. Für 2021 rechnen wir mit einem Anstieg der Weltproduktion (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) um 6,1 Prozent, nach einem Einbruch um 3,8 Prozent im laufenden Jahr. Auch im Jahr 2022 wird die weltwirtschaftliche Aktivität mit 4,1 Prozent voraussichtlich stärker steigen als im mittelfristigen Trend, die Produktion wird gleichwohl längerfristig deutlich unter dem Niveau bleiben, mit dem vor der Krise gerechnet werden konnte. Damit haben wir unsere September-Prognose für das Jahr 2020 um 0,2 Prozentpunkte und für das Jahr 2021 um 0,6 Prozent-punkte reduziert. Für den Welthandel (Waren) rechnen wir mit einem Anstieg von 8,8 Prozent, nach ei-nem Rückgang um 5,4 Prozent in diesem Jahr. ; In the third quarter of 2020, the global economy rebounded strongly from the steep fall in output suffered in the first half of the year amid the covid-19 pandemic. Currently, the recovery is being slowed down by another wave of infections and policy measures to contain it, but on aggregate global economy is likely remain on an upward trajectory. While GDP in Europe is likely to decline again in the fourth quarter, output should continue to rise in most of the rest of the world, with economic momentum in China being actually quite high. Unlike in spring, manufacturing output, international trade in goods, and raw material prices have apparently been hardly affected so far. Economic activity is likely to recover in the course of the first quarter even where it is currently depressed, as the wave of infection is expected to subside. In the remainder of the year, with the population increasingly being vaccinated, a progressive normalization of the economic environment can be expected, including for the particularly contact-intensive sectors of the economy. We have reduced our forecast for global growth from September by 0.2 percentage points for 2020 and by 0.6 percentage points for 2021. We now expect world output (measured on a purchasing power parity basis) to increase by 6.1 percent in 2021, following a 3.8 percent dropp in the current year. In 2022, global economic activity is projected to increase by 4.5 percent. While this is again stronger than the medium-term trend, production will nevertheless remain well below the level that had been expected before the crisis. For world trade in goods, we expect an increase of 8.8 percent, following a decline of 5.4 percent this year.